Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.

Achja...eine Kneipe gibts auch noch.

Dienstag, 29. April 2014

Trommeln oder Mobiltelefon ... Telekommunikation in Kenia



So reizvoll und energiesparend die Kommunikation mit Trommeln auch gewesen sein mag, sie findet zumindest in Kenia nicht mehr statt. Höchstens noch zur Unterhaltung von Touristen und in Museen sind die Stücke zu bewundern.
Kenia hat ein sehr gut ausgebautes Mobilfunknetz, das von mehreren Mobilfunkprovidern betrieben wird.
Die vier großen Netzbetreiber sind Safaricom (ein staatliches Unternehmen an dem auch Vodafon beteiligt ist), Airtel (ein Unternehmen der indischen Firma Bharti), Orange und YU.

Bei rund 43 Millionen Einwohnern (Stand 2012) sind etwa 30 Millionen Mobilfunktelefone in Benutzung. Wenn man berücksichtigt, daß ca 42% der kenianischen Bevölkerung unter 15 Jahre alt ist, dürfte jeder Einwohner von15 bis 64 Jahre (55%) in Kenia mindestens ein Mobiltelefon besitzen.

Das Besondere am Mobilfunknetz in Kenia ist aber nicht die Tatsache, dass es überhaupt vorhanden ist, sondern wie es genutzt wird.

Außer Telefonie und SMS bietet das Telefon hier auch die Möglichkeit Geld an beliebige Empfänger zu überweisen oder Rechnungen zu bezahlen. Ebenso kann man seit kurzem in vielen Supermärkten und Restaurants mit dem Telefon bezahlen.
Safaricom war mit diesem Service als erster auf dem Markt mit der Bezeichnung M-PESA. 'Pesa' ist Kisuaheli und bedeutet schlichtweg Geld, M-Pesa ist also mobiles Geld.

Wie funktioniert das Ganze nun?
Überall im Land verteilt gibt es sogenannte M-Pesa Agenten. Meist sind sie in Supermärkten, kleinen Shops, Internet Cafes und Telefonläden angesiedelt. Bei einem dieser Agenten registriert man sich unter Vorlage seines Ausweises. Nach wenigen Minuten erhält man eine SMS in der die Anmeldung bestätigt wird und man richtet ein Passwort ein.
Auf dem Telefon wird ein weiteres Menü aktiviert, mit dem man alle Aktivitäten durchführen kann. Ab diesem Zeitpunkt ist dieses 'Konto' aktiv. Man kann sofort bei dem Agenten Geld einzahlen. Auch hier bekommt man innerhalb einer Minute die Bestätigung per SMS.

Große Unternehmen, wie z.B. der kenianische Energielieferant KPLC, bieten an, die Rechnung über diesen Dienst zu bezahlen. Dazu braucht man nur ein entsprechendes Guthaben, die Geschäftsnummer des Unternehmens und die Vertragsnummer des eigenen Stromanschlusses.
Auch die Rechnung selbst kann man bei diesem Unternehmen per SMS oder E-Mail abfragen. Kleine selbständige Unternehmer bevorzugen mittlerweile aus Sicherheitsgründen die Bezahlung ihrer Produkte per M-Pesa.
Geldbeträge, die man nicht bei sich trägt, können nicht so einfach geraubt werden.

Eine Nachbarin betreibt eine kleine Hühnerfarm. Ihre Kunden sind hauptsächlich Restaurants. Regelmäßig holen diese Eier bei ihr ab und bezahlten bisher bar. Nachdem ihr einmal 20.000 Ksh, ca. 200 Euro, aus dem Haus gestohlen wurde, besteht sie auf Bezahlung via M-Pesa.

Familienväter, die weit entfernt von ihren Familien Arbeit gefunden haben, können ihren Frauen das Geld schicken, ohne nach einem vertrauenswürdigen Kurier zu suchen. Innerhalb weniger als einer Minute ist der Betrag per M-Pesa beim Empfänger eingetroffen und kann beim nächstgelegenen Agenten abgeholt oder sofort für bargeldlose Bezahlung genutzt werden.

Viele Banken, die auch hier Online-Banking anbieten, nutzen inzwischen das gut ausgebaute M-Pesa Netz und müssen für Ein- und Auszahlungen keine eigenen Filialen in entlegenen Gebieten unterhalten.

Ende 2013 waren bei M-Pesa fast 16 Millionen Nutzer registriert. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die anderen Mobilfunkprovider mittlerweile auch auf diesen Zug aufgesprungen sind. Sie bieten mit 'Airtel Money', 'Orange-Money' und 'YU-Cash' vergleichbare Dienste an.

Während man sich in Europa noch Gedanken um die Einführung ähnlicher bargeldloser Bezahl-Dienste macht, ist so etwas in Kenia schon seit einigen Jahren Realität und das sehr erfolgreich.

Samstag, 19. April 2014

Autopannen und eine Fahrt nach Nairobi

Letzten Samstag hatten wir das erste mal Pech bei der Heimfahrt. Das Auto musste schon an der Haltestelle, von der wir abfuhren, angeschoben werden. Nach knapp einem Kilometer war die Fahrt allerdings schon wieder zu Ende. Der Wagen blieb stehen und rührte sich keinen Zentimeter mehr. Fahrer und Kassierer stiegen aus, sicherten den Wagen mit einem Stein hinter einem Rad vor dem Wegrollen und kurz darauf waren beide verschwunden. Einige der Fahrgäste machten sich zu Fuß auf den Weg zu einer Haltestelle in einiger Entfernung. Da meine Frau und ich einiges eingekauft hatten, konnten wir diesen Weg nicht nehmen. Also warteten wir erst mal ab und hatten tatsächlich Glück im Unglück . Nach ca. 30 Minuten kam ein Matatu, in dem wir beide mit unseren Einkäufen Platz fanden. Wir bezahlten zwar 120 statt 80 Schilling pro Person, aber wir kamen wenigstens trocken, es hatte mittlerweile angefangen zu regnen, und relativ schnell zu Hause an. Dienstag war ich alleine in die Stadt gefahren und nachdem ich alles erledigt hatte, was ich mir vorgenommen hatte, ging ich zur Abfahrtstelle der Matatus. Ich hatte Glück und ergatterte einen Sitzplatz bei dem ich nicht jedes mal aufstehen musste wenn jemand aus den hinteren Reihen aussteigen wollte. Etwa 6 Kilometer bevor ich an meinem Ziel war, hörten wir einen Schlag gegen das Auto. Der Fahrer hielt an. Er und sein Kassierer stiegen aus und suchten nach der Ursache. Da nichts zu finden war, fuhren wir weiter. Etwas langsamer zwar, da der Wagen nun bei höheren Geschwindigkeiten anfing zu vibrieren, aber es ging weiter. Leider dauerte dieser Zustand nicht allzu lange an. Nach vielleicht 2 Kilometern gab es wieder einen Schlag, etwas fiel auf die Straße und sprang mehrmals zwischen Fahrbahn und Wagenboden hin und her. Damit war die Fahrt zu Ende. Der Kassierer sicherte den Wagen vor dem nachfolgenden Verkehr durch grüne Äste, die er in einigem Abstand hinter dem Wagen auf die Straße legte. Ein Privatfahrzeug, das hinter uns fuhr, hielt an und der Fahrer nahm 4 der hier gestrandeten Fahrgäste in seinem Wagen mit. Andere, die nur bis Gatukuyu fahren wollten, gingen zu Fuß weiter, da ihr Ziel nur etwa 500 Meter entfernt war. Unser Fahrer hielt eines der nachfolgenden Matatus an, handelte den Fahrpreis für den Rest der Strecke mit dem Kassierer des Wagens aus, bezahlte ihn und so konnte der Rest der Passagiere und auch ich den weiteren Heimweg problemlos fortführen. Es wurde zwar ziemlich eng in dem Fahrzeug, da statt der üblichen 20 Passagiere, erlaubt sind eigentlich nur 14, nun etwa 24 Leute im Auto Platz fanden; zwei standen bis zum nächsten Halt in der offenen Tür und mussten sich irgendwie festhalten. Mittwoch wurde eine Fahrt nach Nairobi fällig, da ich mein Visum verlängern lassen musste. Dieses Mal war, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, das Immigration Office sehr voll und auch die Prozedur hat sich etwas geändert. Musste ich im letzten Jahr nur meinen Pass, ein ausgefülltes Formular und 2000 Schilling auf den Tisch legen, brauchte ich diesmal zusätzlich noch 2 Passbilder, eine Fotokopie meines Reisepasses und ein weiteres Formular. Dann wurden noch die Fingerabdrücke von allen Fingern und beiden Händen genommen. Mit schmutzigen Fingern, ein feuchtes Reinigungstuch gabs zum Schluss auch, und meinem ersehnten Stempel im Pass verließ ich dann das gut gesicherte Amt. Nach einem Besuch bei Galito's, einer Hähnchenbraterei in der Innenstadt, gings dann wieder zur Abfahrtsstelle der Matatus in Richtung Thika.

Samstag, 12. April 2014

Muratina

Wie in allen Kulturen, so gibt es auch hier traditinelle alkoholsche Getraenke. Eines davon haben wir hergestellt als Mitbringsel fuer einen Besuch bei der Schwester meiner Frau. Es gibt sicher Variationen bei der Rezeptur. So kann statt Zuckerrohrsaft auch Honig genommen werden. Aber eines ist sicher, alle haben schon bei der Herstellung viel Spass.

 

Freitag, 4. April 2014

Selbsthilfegruppe (Harambee) von Frauen in Kenia

In einer Selbsthilfegruppe (Harambee) werden die Frauen ueber 50 in den Kreis der aelteren aufgenommen.