Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.

Achja...eine Kneipe gibts auch noch.

Samstag, 23. März 2013

Die Wahl des Präsidenten ist noch nicht endgültig abgeschlossen.

Am Samstag, den 16. März haben die CORD-Koalition mit dem unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Raila Odinga und eine weitere Organisation fristgerecht Einspruch gegen die Präsidentschaftswahlen am 4. März beim Surpremecourt eingelegt.
Ihrer Ansicht nach, gab es bei der Registrierung der Wähler, der Durchführung der Wahl, der Auszählung der Stimmen und der Übermittlung der Daten von den Wahlbezirken zur Wahlzentrale in Nairobi Unregelmäßigkeiten im Prozess.
Das Gericht hat nun 2 Wochen Zeit um über diese beiden Einsprüche zu entscheiden.
Sollte das Gericht die Wahl für ungültig erklären, so werden die Wähler in Kenia noch einmal zur Wahlurne gehen müssen.
Am Samstag kam es vor dem Gerichtsgebäude in Nairobi zu einer nicht genehmigten Demonstration, die von der Polizei aufgelöst wurde. Dabei kam es den Nachrichten zufolge auch zu Verletzten.
Die Parteien haben ihre Anhänger auch diesmal wieder zu Ruhe und Frieden aufgerufen.
Wollen wir hoffen, daß es so bleibt, spannend genug ist es auch so.

Donnerstag, 21. März 2013

Sonntagsausflug

Diesen Sonntag fuhren wir nach Juja-Farm, einem Neubaugebiet in der Nähe.
Es sieht alles noch sehr ungemütlich aus, aber es wird sehr viel gebaut.
Die Strasse, eigentlich verdient sie diesen Namen nicht, ist sehr holprig, deshalb sind die Aufnahmen auch etwas wacklig.

 

Danach gings dann wieder Richtung Ngurubani . An der Thika Road angekommen gabs Probleme mit der Kofferraum Klappe. Sie ließ sich nicht richtig verschließen und sprang des öfteren während der Fahrt auf.
Also zu einer Werkstatt gefahren, die sich direkt an der Strasse befindet.
Dabei konnte ich beobachten, wie an einem Autoakku neue Anschlüße angegossen wurden.
Ich weiss nicht, ob sich jemand bei uns diese Mühe macht.


Über einer Lötlampe wurde Blei geschmolzen und mit einer Form direkt auf den Akku gegossen.
Auf meine Frage ob ich ein Bild von ihm machen dürfe, kam sofort ein Ja.
Die meisten lassen sich gerne fotografieren, wollen aber auch gerne gefragt werden.
In der Zwischenzeit wurde unsere Kofferraum Klappe repariert und wir konnten unseren Ausflug fortsetzen.


Mittwoch, 13. März 2013

Die Wahlen in Kenia sind vorbei

Nun sind die Wahlen vorbei und entgegen allen Befürchtungen, blieb während der Wahlen alles ruhig.
In der Nacht vor der Wahl wurden allerdings in der Nähe von Mombasa Polizisten von Mitgliedern des MRC (Mombasa Republic Counsil), einer separatistischen Organisation, die die Küstenregion gerne als eigenständigen Staat sähe, in einen Hinterhalt gelockt.
Dabei wurden sechs Polizisten und einige der Angreifer getötet.
Während der Wahlen selbst gab es allerdings keine gewalttätigen Aktivitäten.
Die ersten Wähler kamen schon Nachts um 3 Uhr zu ihren Wahllokalen, die um 6 Uhr öffnen sollten.
In einigen Gegenden kam es aber zu Verspätungen von bis zu 3 Stunden wegen Problemen mit der eingesetzten Technik.
Die Identität der Wähler sollte, wie bei der Registrierung, mit Fingerabdruckscanner erfolgen. Leider gab es hier massive Ausfälle und man musste wieder auf die althergebrachten verfahren zurückgreifen.
Die Wahllokale hatten offiziell bis 17 Uhr geöffnet. An den Orten, an denen verspätet geöffnet wurde, verlängerte man die Öffnungszeiten entsprechend und Wähler, die am Ende der offiziellen Wahlzeit in einer Warteschlange standen, durften auch noch danach ihre Stimmzettel abgeben.
Die Wähler wurden von Helfern in die entsprechenden Warteschlangen geschickt und sie überprüften die Identität anhand der ID- und Registrierungskarte.
Im Wahllokal selbst wurde nochmals der Ausweis geprüft und den Wählern insgesamt 6 Wahlzettel überreicht.
Damit ging der Wähler dann in eine Wahlkabine und markierte seine Kandidaten entsprechend.
Die farblich gekennzeichneten Wahlzettel mussten dann in die Wahlurne mit der jeweils dem Wahlzettel entsprechenden Farbe geworfen werden.
Danach wurde der linke kleine Finger des Wählers mit Tinte gekennzeichnet um zu verhindern, dass jemand mehrmals wählen konnte.
Die Warteschlangen waren sehr lang. In Ballungszentren wie Nairobi gab es teilweise 7 Warteschlangen in denen bis zu 800 Leute standen und geduldig warteten.
Ältere Leute und Mütter mit Kindern wurden von den Helfern an den Warteschlangen vorbei direkt in das Wahllokal gebracht um ihnen lange Wartezeiten zu ersparen. Den Kindern wurde dann ebenfalls ein Finger mit Tinte markiert, um zu verhindern, dass die Kinder anderen Wählern unberechtigt zu verkürzten Wartezeiten zu verhelfen.
Die Wahlen gingen dann bis etwa nach 22 Uhr und erst nach Mitternacht wurde damit begonnen, die Stimmen auszuzählen.
Die Ergebnisse sollten dann elektronisch an das nationale Wahlzentrum in Nairobi übermittelt werden und man hoffte, so das offizielle Wahlergebnis schon 48 Stunden nach Wahlende bekannt geben zu können.
Die gesetzliche Frist für die Bekanntgabe der Ergebnisse liegt bei 7 Tagen.
Auch bei der Übermittlung der Daten gab es Probleme, die teilweise technischer Art waren und zum Teil auf unzureichender Schulung der Helfer beruhte.
Auf den Kanälen der großen Fernsehstationen laufen schon die ganze Woche nur Berichterstattungen über die Wahlen mit Analysen und die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke werden vorgestellt.
Wer gewählt hat trägt immer noch die Markierung an seinem Finger, wie dieser Mann den ich in einem Matatu traf und der sich auf meine Frage stolz fotografieren ließ.




Mein Sitznachbar, ein junger Mann von etwas über 20, hielt mir auch noch seinen markierten Finger vor die Kamera und es ergab sich ein nettes Gespräch über die unterschiedlichen Wahlverfahren in Kenia und Deutschland.
Am letzten Samstag wurde das offizielle Ergebnis vorgestellt. Nach den heute Nacht veröffentlichen Zahlen hat Uhuru Kenyatta die Wahl gewonnen mit über 6,17 Millionen Stimmen von insgesamt 12,3 Millionen abgegebenen Stimmen gewonnen. Damit hat er die nötige absolute Mehrheit mit wenigen Tausend Stimme über den 50% erreicht.
In der Nacht um etwa 3 Uhr war dieses Ergebnis über die Fernseh- und Rundfunkstationen bekannt gegeben worden und hier in der Gegend wurde sofort kräftig gefeiert.
Im etwa 16km entfernten Gatundu, dem Heimatort von Kenyatta, waren die Strassen voll mit seinen Anhängern die ihrer Freude mit Gesang und Tanz Ausdruck verliehen.