Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.

Achja...eine Kneipe gibts auch noch.

Freitag, 7. Dezember 2012

Silvias Heimflug

Am Mittwoch fuhren wir schon recht früh zum Jomo Kenyatta International Airport um unsere Tochter und Enkel auf die Heimreise zu bringen.
Um 12 Uhr waren wir schon vor Ort und da der Check-In erst um 13:40 Uhr begann, hatten wir Zeit ein bisschen durch den Flughafen zu spazieren.
Vor der Ankunfthalle ist eine Wiese, auf der unter anderem die Skulptur einen Krokodils steht.
Unser 2jähriger Enkel lief erst einmal vor diesem Ungetüm davon, um es dann aber doch mit gehörigem Respekt zu betrachten.


Schließlich kam dann die Zeit des Abschieds. Meine Frau und ich mussten vor der Abflughalle bleiben, unsere Tochter und ihr Sohn gingen dann winkend mit ihrem ganzen Gepäck zum Schalter.



Nyama Choma

Der Heimflug von Silvia und ihrem Sohn steht an.
Mittwoch Nachmittag soll der Flug über Dubai nach Frankfurt gehen.
Da der Straßenverkehr in Nairobi nur als katastrophal bezeichnet werden kann, fahren wir schon am Dienstag los. Dadurch haben wir noch Zeit ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.
Unser Taxifahrer bringt uns zuerst zu unserem Hotel in der Innenstadt wo wir einchecken und unser Gepäck unterbringen. Danach bringt er uns in einen Außenbezirk, in dem  das "Nyama Choma Paradies" ist.
Zum Abschluß ihres Kenia-Aufenthaltes hat sich unsere Tochter dieses Nyama Choma gewünscht, nach dem Motto: "Hamburger kann ich auch in Deutschland essen."



Nyama Choma ist eine Art Festessen und besteht nur aus Fleisch. An einer Theke sucht man sich die Fleischteile aus, die dann auf den Grill kommen.


Meine Tochter und meine Frau suchten sich eine Rippenseite und ein Hinterbein einer Ziege aus. Da ich Ziegenfleisch nicht mag, nahm ich ein Hühnchen.
Alles wurde zerlegt und auf den Grill gelegt.
Wir suchten uns in der Wartezeit einen Tisch und bestellten die Getränke.
Es dauert eine Weile bis alles fertig ist und kurz bevor serviert wird, kommt ein Kellner mit einem Korb heißer Tücher, mit denen man sich als erstes die Hände reinigt.


Besteck gibt es nicht, es wird grundsätzlich mit den Händen gegessen.
Danach wird auf einem Nebentisch ein Teil des gegrillten Fleisches auf einem Brett in mundgerechte Stücke geschnitten und dann an den Tisch gebracht.


Alle nehmen sich vom gleichen Brett die Teile, die sie essen wollen und für die Knochen stehen Teller bereit.


Ist die erste Ladung Fleisch verputzt, kommt der Rest, der auf dem Grill noch warmgehalten wurde.


Zum Schluß kommen noch einmal heiße Tücher, diesmal um die Hände vom Fett zu befreien.


Für Vegetarier ist das natürlich nichts, aber wer einmal Kenia besucht, sollte sich dieses Vergnügen auf jeden Fall gönnen.


Samstag, 1. Dezember 2012

Miraa

Vorgestern war ich mal wieder in Thika zum Einkaufen.
Wie ich im letzten Jahr schon schrieb, gibt es hier einige Supermärkte, in denen man (fast) alles bekommt, was der durchschnittliche Europäer gewohnt ist.
Auf der Rückfahrt saß ich ganz hinten im Matatu. Das hat den Vorteil, daß man nicht bei jedem Stopp aus- und wieder einsteigen muss um Fahrgäste rauszulassen.
Schräg vor mir auf dem Notsitz, der aus einem Holzbrettchen besteht, der über den Durchgang zu den hinteren Sitzen gelegt wird, saß ein junger Mann ca. Anfang 20 vom Typ Jimmy Hendrix.
Das markanteste an ihm war ein roter Schal, den er sich um die Stirn gebunden hatte und den Rest des Schals als Schärpe herunterhängen ließ.
Auf seinem Schoß hielt er eine orangene Plastikeinkaufstüte, aus der er, kaum dass er saß, Blätter herausfischte und sich in den Mund stopfte.
Aha, dachte ich, Miraa.
Miraa wird, ähnlich wie die Kokablätter gekaut und soll die Leistungsfähigkeit stärken. Man wird nicht müde und braucht weniger Schlaf.
Wer mehr darüber wissen will, kann sich vertrauensvoll bei Wikipedia umsehen.
Er stopft sich also während der Fahrt immer wieder Blätter in den Mund und kaut.
Der Kassierer, forderte dann nacheinander von den Fahrgästen das Fahrgeld.
Der junge Mann, deutet daraufhin auf seine Einkaufstüte und zuckt mit den Schultern. Das sollte wahrscheinlich bedeuten: "Ich komme jetzt nicht an mein Geld, weil die Tüte drauf steht."
Geduldig, wie die meisten Kassier in den Wagen sind, sammelt dieser das Geld von den restlichen Passagieren ein, in der Hoffnung, dass der junge Mann in der Zwischenzeit sein Geld hervor kramt.
Kurz vor der Station, an der unser "Jimmy Hendrix" aussteigen wollte, wird er wieder vom Kassierer angestossen. Wieder die gleiche Reaktion, deuten auf seine Tüte und zucken mit den Schultern.
Dem Kassierer riss aber nun der Geduldsfaden. Kurzerhand nimmt er die Tüte und stellt sie vor sich.
"Jimmy" jammert etwas, fummelt aber jetzt endlich in seiner Hosentasche herum und rückt tatsächlich ein paar Schillinge raus.
Der Kassierer ist zufrieden, gibt "Jimmy" seine Tüte wieder und die Welt ist wieder für alle heil.