Im Blog Limburg-Mangu schreibe ich über meine Aufenthalte in Kenia, speziell in dem kleinen Ort Mang'u, der sich ca 50km nördlich
von Nairobi befindet.
Mang'u besteht hauptächlich aus einer langen Strasse, auf deren beiden Seiten sich, meist hinter Maisanpflanzungen, die Häuser
der dort lebenden Familien befinden. Weiter gibt es noch an einer Strassenkreuzung einen kleinen Marktflecken mit Obst- und
Gemüseständen, einem Metzger, einem Friseur, einer kleinen Tankstelle, einer Art Baumarkt einem Kiosk und einem Internet Cafe.
Daneben sind hier auch noch einige Schulen angesiedelt.

Achja...eine Kneipe gibts auch noch.

Montag, 20. Februar 2012

Abschied von Kenya

Irgendwann sind auch mal 90 TAGE vorbei und die Heimreise steht an.
Bei mir war das am letzten Samstag der Fall.
Um 03:40 Uhr Ortszeit sollte mein Flieger via Istanbul mich in Richtung Deutschland zurück bringen.
Da ich immer gerne frühzeitig am Flughafen bin und ich ausserdem den Verkehr oder besser den Stau in Nairobi kenne fuhren wir also schon am Freitag gegen 15 Uhr los.
Auf halbem Weg zwischen Thika und Nairobi kam dann auch schon die Hiobsbotschaft in Form eines Telefonanrufes bei dem Fahrer des Matatu an: Stau auf der Strasse zwischen Thika und Nairobi. Der Kollege stand schon längere Zeit im Stau und verständigte die nachfolgenden Fahrer.
Unser Fahrer fuhr dann auf Umwegen und teilweise staubigen Pisten um den Stau herum und so kamen wir zwar mit etwas Verspätung aber immer noch früh genug in Nairobi an.
Ganz blieben wir trotzdem nicht vom berühmt berüchtigten "Nairobi Jam" verschont, aber wir erreichten unser Hotel noch vor Einbruch der Dunkelheit.


Gegen 23 Uhr verliessen wir dann das Hotel wieder und fuhren mit dem Taxi zum Jomo Kenyaqtta International Airport.
Da auf dieser Strecke diesmal seltsamerweise kein Stau auftrat, waren wir so früh am Flughafen, daß es für ein Einchecken noch viel zu früh war.
Also erstmal noch einen Kaffee getrunken und kurz nach Mitternacht wurden die Schalter der Turkish Airlines geöffnet und ich wurde mein Gepäck los.
Noch kurz das Ausreiseformular ausgefüllt, in die Kamera des Immigration Officers gelächelt und die Fingerabdrücke aller Finger an einem Sensor abgegeben.
Schon durfte ich in den Warteraum gehen.
Dort traf ich dann auch die ca 15 bis 20 Teilnehmer eines Medical Rescue Teams des türkischen roten Halbmondes, die von einem Einsatz im Flüchtlingslager Dadaab an der Grenze zu Somalia zurück kamen.
Nach etwas Wartezeit und der obligatorischen Sicherheitsüberprüfung (die Schuhe durften diesmal anbleiben) gings dann in den Flieger, der fast bis auf den letzten Platz ausgebucht war.
Die junge Dame auf dem Sitzplatz neben mir erlebte dann noch eine kleine Überraschung als ein weiterer Passagier eine Bordkarte mit dem gleichen Sitzplatz besass. Die Stewardess konnte dann aber recht schnell den Fehler finden und beide bekamen einen eigenen Sitzplatz.
Ein Nachtflug ist immer etwas anstrengend, denn richtig schlafen kann man doch meist nicht. Da helfen auch nicht die ausgeteilten Schlafbrillen und Ohrstöpsel nicht viel.
Irgendwann am frühen Morgen kam dann das Frühstück und man hatte wieder etwas zu tun und musste sich nicht um seine eingeklemmten Beine kümmern.

Um 09:30 Ortszeit landeten wir pünktlich in Istanbul und hier begann dann meine 10stündige Wartezeit im Transit Bereich.
Langeweile gab es in den 10 Stunden nicht, es gab viel zu sehen und zu hören und pünktlich um 19:45 Uhr hob die Maschine in Istanbul ab und erreichte Frankfurt ohne Probleme.
Um 22 Uhr berührten die Räder den Boden des Frankfurter Flughafens und mein Koffer war recht schnell auf dem Förderband.
Zollkontrolle fiel aus, da sich kein Zollbeamter an den Ausgängen befand, aber ich hatte sowieso nichts zu verzollen.
Mein Bruder stand schon bereit und hatte eine Jacke für mich mitgebracht, da es in Frankfurt mit 7 Grad Plus zwar relativ warm war, für einen Afrika-Temperatur-gewohnten aber doch recht kühl war.
Heimfahrt nach Limburg ging schnell vor sich, es gab ja auch keinen Stau auf der Autobahn.
Damit sind mal wieder 90 Tage Kenia vorbei. Ich habe viel Neues gesehen und viel gewohntes erlebt.
Aber bei Gelegenheit geht es wieder in den Süden und sicher werde ich dann hier wieder berichten.
Ich bedanke mich bei allem Lesern und hoffe, dass es euch etwas gefallen hat.
Bis dahin dann

Kwa heri ya kuonana

Wolfgang

Mittwoch, 8. Februar 2012

Preise in Kenia

Was vielleicht den einen oder anderen auch interessieren mag, sind die Preise hier in Kenia.
In Thika, dem nächst gelegenen größeren Ort,gibt es mehrere Supermärkte, die neben Lebensmitteln auch Bekleidung, Möbel, Haushaltswaren, Werkzeug und auch Motorräder anbieten.


Der größte Supermarkt in Thika ist "Tuskys".
Hier wird man am Eingang erstmal einer Sicherheitskontrolle unterzogen. Dies geschieht wegen der Aktivitäten der kenianischen Armee im Süden Somalias und der damit verbundenen Drohungen der dortigen Al Shabab.
Im Markt selbst findet man alles was es bei uns auch gibt, frisches Gemüse, Obst. Fleisch und Fisch als Tiefkühlware.
Die Wurtssorten sind mit den bei uns erhältlichen nicht zu vergleichen und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich sowas wie unsere Bratwurst gefunden hatte.
Brot aus industrieller Fertigung gibt es zwar in diversen Sorten aber es handelt sich in jedem Fall um Weissbrot.
In der Backabteilung gibt es aber auch Samosas, das sind dünne frittierte Teigtaschen die entweder mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind und 35 Ksh kosten.
Für Butter zahlt man hier, egal ob einheimische oder holländische Butter ca 200 Ksh für 250 Gramm, das sind ca 2 Euro.


Der nächste Supermarkt ist "Mathai".
Dieser Markt ist etwas preiswerter als "Tuskys", allerdings hat er auch eine etwas geringere Auswahl. So gibt es hier z.B. keine Backabteilung die frische Backwaren herstellt, sondern nur industriell gefertigtes Brotwaren anbietet.


Die dritte Alternative ist "Kassmatt", ein kleinerer Supermarkt, in dem alles etwas enger zugeht.

In allen Supermärkten bekommt man die Waren an der Kasse eingepackt. Das ist für uns aus Deutschland am Anfang etwas ungewohnt, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran und hat dann, zurück in Deutschland, wieder ein Umstellungsproblem ;-)

Die Mehrwertsteuer beträgt in Kenia 16%. Für die wichtigsten Grundnahrungsmittel wird allerdings keine Mehrwertsteuer erhoben.

Will man frisches Fleisch, (in den Supermärkten gibt es nur Tiefkühlware) so geht man zu einem der Metzger (Butchery).
Dort hängt meist ein halbes Rind von der Decke und es wird jeweils die gewünschte Menge Fleisch abgeschnitten.
Das Kilo Rindfleich, mit Knochen, kostet hier ca 300 Ksh.
Schweinefleisch ist nicht so sehr verbreitet, man findet aber auch einige Metzger die dieses anbieten.

Hier mal ein paar Preise als Beispiele:

1 kg Reis 180 Ksh
1 kg Zucker 135 Ksh
5 kg Weizenmehl 260 Ksh
1 kg Salz 26 Ksh
3 Liter Sonnenblumenöl 745 Ksh
600 Gramm Brot 64 Ksh
500 Gramm Orangenmarmelade 144 Ksh
500 Gramm Bratwurst 330 Ksh
500 Gramm Hackfleisch (Rind) 205 Ksh
400 Gramm Spaghetti 52 Ksh
250 Gramm Scheibletten-Käse 415 Ksh
1 Mars Schokoriegel 33 Gramm 50 Ksh
2 Liter Cola/Fanta 140 Ksh
1 kg Waschpulver 185 Ksh
1 Liter Super Benzin 112 Ksh
1 Liter Diesel 108 Ksh

Der Wechselkurs des Euro liegt im Moment bei ca 100 bis 110 Ksh.

Montag, 6. Februar 2012

Massai Markt in Nairobi

Am späten Freitag Nachmittag fuhren nach Nairobi.
Dazu mussten wir erstmal von Mang'u nach Thika fahren. Das sind ca 20 km und der Fahrpreis mit dem Matatu beträgt 50 Ksh also rund 50 Euro-Cent pro Person.
In Thika gehts dann zu Fuss ein paar Strassen weiter bis zum Abfahrtsplatz nach Nairobi.
Für die gut 50 km bezahlt man 150 Ksh, also rund 1,50 Euro.
Diese für uns Europäer günstigen Preise gibt es aber nur, weil ein Matatu erst losfährt, wenn es voll ist.
Voll heist in dem Fall nicht, dass alle Sitzplätze belegt sind, sondern jeder nutzbare Platz.
Normalerweise sind in einer Reihe 3 Sitzplätze. Mit einem kleinen Holzbrett wird der schmale Durchgang zu den hinteren Sitzreihen ebenfalls zu einem vollwertigen Platz und so sitzen in einer Reihe bis zu 5 Passagiere.
Mit dem Matatu zu fahren, ist also nichts für Leute mit Berührungsängsten oder Platzangst.Ebenso sollte man keine zu empfindliche Nase haben.
Der größte Teil der Strecke führt über die neue Thika Road, ein Super Highway, der von einer chinesischen Firma 8-spurig ausgebaut wird.
Hier kommt man recht zügig voran wenn nicht gerade irgendwo LKWs der Baufirma den Verkehrsfluss ausbremsen.
Der letzte Teil nach Nairobi war dann wieder etwas mühseliger, da in der Stadt meist Stau herrscht, der berüchtigte Nairobi Jam.
Über holprige Abkürzungen erreichten wir dann unser Ziel und zu Fuss gings dann noch ein paar Strassen weiter zum Hotel.
Es war mittlerweile schon dunkel geworden und in den Strassen herrschte das übliche Chaos. Viele waren auf dem Heimweg von der Arbeit, andere wollten ins Kino oder die Disco. An den Strassenrändern hatten Frauen Decken ausgebreitet auf denen sie Obst, Gemüse und andere Waren anboten und dann fuhren natürlich noch Autos durch diese Strassen.
Wir kauften ein paar Maracujas und erreichten endlich unser Hotel.
Es ist ein kleines preiswertes Hotel in einer Seitenstrasse. Für 2 Personen im Doppelzimmer bezahlt man mit Frühstück 2000 Ksh also ca 20 Euro.
Vor dem Betreten des Hotels wird man zwar auch mit einem Detektor überprüft, aber all das geschieht sehr freundlich.
Wir gingen dann noch zu einem italienischen Restaurant in der Wabera Street um etwas zu essen und saßen dann an genau dem gleichen Tisch an dem wir vor 2 Jahren saßen und den wir damals kurzfristig verlassen mussten, weil auf der Strasse geschossen wurde.
Näheres dazu in meinem alten Blog.
Diesmal kam es glücklicher Weise zu keinem solchen Zwischenfall. Wir konnten unsere Pasta in Ruhe geniessen und gingen dann wieder ins Hotel zurück.
Am nächsten Morgen erstmal Frühstück im 9 Stock des Hotels. Dazu gab es gratis die lautstarke Predigt eines Predigers aus dem Fernseher.
Danach gings dann durch die Stadt an der National Bibliothek und dem Hilton Hotel mit seinem großen Rundbau vorbei Richtung Conference Center.


Dazwischen liegt ein großer umzäunter Platz, auf dem jeden Samstag der Massai-Markt abgehalten wird.


Will man Souveniers kaufen, so ist dies die erste Anlaufstelle. Ab ca 7 Uhr fangen die Händler an ihre Stände aufzubauen.
Die ersten Touristen kommen meist nicht vor 9 bis 10 Uhr. Vor dem Markt warten dann schon einige "Vermittler", die einem versprechen gute Preise auszuhandeln, aber meist nur ihre eigene Provision im Auge haben.
Handeln ist auf diesem Markt die oberste Pflicht. Wer den ersten geforderten Preis bezahlt, kauft zu teuer.


Hier gibt es alles was Touristen in Kenia erwarten. Schnitzereien, Bilder, T-Shirts, Kleider, Stoffe, Hocker, Sandalen, Armbänder und vieles mehr.
An einemm Stand sind Massai Frauen, die Gürtel und ähnliches anbieten, die mit den typischen kleinen bunten Glasperlen bestickt sind.
Wenn man ca 2 Wochen Zeit hat, kann man hier auch bestickte Gürtel und Armbänder nach eigenen Angaben fertigen lassen, zum Beispiel mit einem Namen besticken lassen.
Wir kauften ein paar T-Shirts, Hemden, Sandalen und Batik Bilder und alle Händler liessen sich gerne an ihrem Stand fotografieren, erst recht wenn man erwähnte, dass die Bilder im Internet erscheinen werden.



Nach ein paar Stunden verliessen wir den Markt, stärkten uns mit einem Chickenburger und fuhren mit dem nächsten Matatu wieder heim.